2016/09 – Spielmann hol über – und Kin Wiever war dabei

Monheimer bejubeln den Spielmann am Rhein   Brauchtumsfreunde brachten gestern einmal mehr den sagenhaften Fiedler mit der Gänseliesel zusammen. 401 Jahre nachdem das sagenhafte Vorbild fiedelnd den Rhein durchwatete, hat […]

Monheimer bejubeln den Spielmann am Rhein

 1305620728
Brauchtumsfreunde brachten gestern einmal mehr den sagenhaften Fiedler mit der Gänseliesel zusammen.

401 Jahre nachdem das sagenhafte Vorbild fiedelnd den Rhein durchwatete, hat gestern der Spielmann wieder nach Monheim übergesetzt. Diesmal erwarteten ihn aber nicht, wie weiland, sechs Tage Gefängnis und zehn Schilling Geldbuße wegen frevelhaften Mutwillens, sondern ein Schmölzchen bestens gelaunter Monheimer. Und: Florian Nellen (19), der diesjährige Spielmann, kam nicht zu Fuß, sondern nahm – wie es sich im 21. Jahrhundert gehört – das Piwipper Böötchen. An der Anlegestelle unterhalb der Marienkapelle nahm ihn die bessere Hälfte des Monheimer Traditionspaares schmachtend in Empfang.

Vanessa Klein war indes nicht die einzige Gänseliesel, die sich für den Spielmann feingemacht hatte. Die „Gänselieschen und Spielmänner“, die Kindertanzgruppe der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft (Gromoka), gaben ebenso ein paar Einlagen wie die Monheimer Funkenkinder. Dazu musizierte das Oberschlesische Blasorchester. Natürlich wurde auch das Monnemer Wappenlied „Uss Gänseliesje“ angestimmt. Gromoka-Sitzungspräsident Moritz Peters moderierte das Ganze. Dazu gab es Bier und Bratwurst.

„Der lustige Spielmann von Monheim“, eine „wahrhaftige Begebenheit“ von 1615, entstammt der bergischen Sagenwelt. Erstmals aufgeschrieben hat die Geschichte Vincenz von Zuccalmaglio (1837). 1955 vermählte der Heimatbund die auf einem alten Monheimer Vogtsiegel abgebildete Magd mit dem Spielmann. Das Traditionspaar war geboren – Hauptfiguren des seit einigen Jahrzehnten gepflegten „Spielmann-hol-über“-Brauchs.

Rheinische Post