Jens und Kerstin Geyer sind die neuen Tollitäten. Als Prinz Jens I. wird er zusammen mit seiner Prinzessin Kerstin die Jecken unter dem Motto: „Zum Fastelovend in Monnem jütt et janz vill Wäje – jitz künne mer och pere Scheff anläje!“ in dieser Session regieren. Im Gefolge sind einige bekannte Gesichter dabei.
An Sitzungen ist er bereits gewöhnt. Natürlich sind die im Düsseldorfer Landtag nicht ganz so unterhaltsam wie die im Festzelt der Gromoka – doch das nötige Sitzfleisch bringt der neue Prinz in jedem Fall mit. Mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Jens Geyer (53) haben die Karnevalisten erstmals einen Politiker zum närrischen Oberhaupt gekürt. „Wir haben uns natürlich im Vorfeld schon Gedanken gemacht, ob jemand, der ein öffentliches Amt ausfüllt, Prinz werden soll. Aber die Gedanken waren auch ganz schnell wieder verflogen“, meint Gromoka-Präsident Moritz Peters. „In den Garden und Vereinen treffen auch unterschiedliche politische Meinungen aufeinander und es spielt dort keine Rolle.“ Auch für Jens Geyer ist die Politik im Karneval kein Thema: „Ich bin jetzt jeck, ich bin jetzt Prinz“, erklärte er auf Nachfrage.
Als Ehrensenator der Garde „Kin Wiever“ hat er beste Voraussetzungen für das närrische Amt, auf das er, so Moritz Peters „schon seit langem scharf ist.“ Tatsächlich haben sich die Geyers die Frage, ob sie als Prinzpaar die Monheimer Jecken regieren wollen, schon länger gestellt: „Aus einem anfänglichen, zögerlichen ‚Nö‘ ist dann nach intensiveren Fragen ein ‚Ja‘ geworden“, sagt Kerstin Geyer.
Jens Geyer ist gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann, hat zuletzt bei Schwarz Pharma, heute UCB, gearbeitet und wurde dort auch zum Betriebsratsvorsitzenden gewählt. Neben dem Karneval sind seine Hobbies Freunde treffen, kochen und lesen. In seiner Jugend hat der gebürtige Düsseldorfer beim 1. FC Monheim Fußball gespielt und später bei der SG Monheim unter anderem Kugelstoßen gemacht.
1979 ist er in die SPD eingetreten, war auch als Ratsmitglied tätig und hat dort seinen jetzigen Schwiegervater und Adjutanten Detlef Budig kennengelernt. Im Straßenwahlkampf Ende der 90er Jahre hat Prinzessin Kerstin (39) nicht nur ihren Vater unterstützt, sondern auch gleich ihr Herz an den Prinzen verschenkt.
Sie ist ein echtes „Monnemer Mädche“, hier geboren und aufgewachsenen, hat die Peter-Ustinov-Gesamtschule besucht und bei den Sportfreunden Baumberg Fußball gespielt. Neben dem Adjutanten Detlef Budig (66) gehören die Hofdamen Claudia Heinen (45) und Elisabeth van der Bijl (45) mit zum Gefolge. Mit „Prinzessin Sissi“ hat Kerstin Geyer eine erfahrene Helferin an ihrer Seite, die ihr viele Tipps geben kann.
Ebenfalls kein Unbekannter ist der Spielmann Florian Nellen. Zum zweiten Mal nimmt der 20-Jährige die Geige in die Hand. Dem Eventmanager und Peto-Vorstandsmitglied steht in diesem Jahr Jeantine Pietrzik (18) als Gänseliesel zur Seite. Schelm Alex Iffland (23) hüpft bereits zum vierten Mal im Gefolge mit.
Mit der Proklamation am Samstagabend sind die Geyers nun offiziell in Amt und Würden. Rund 150 Auftritte haben sie in der Session und Prinz Jens I. ist jetzt schon überzeugt davon, dass „jeder einzelne toll wird“. Die größte Herausforderung wird für ihn allerdings die Damensitzung mit über 2000 Frauen. „Da muss ich als Prinz schon sehen, dass ich gut wegkomme“, meint er lachend.
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