2015/12 – Gardeausflug Büchel

Kin Wiever zu Besuch auf dem Fliegerhorst Büchel In der Reihe „Garde auf Tour“ hat Kin Wiever ein neues Kapitel aufgeschlagen: Auf persönliche Einladung von Kommodore Oberstleutnant Thomas Schneider, Kommandeur der fliegenden Gruppe […]

Kin Wiever zu Besuch auf dem Fliegerhorst Büchel

In der Reihe „Garde auf Tour“ hat Kin Wiever ein neues Kapitel aufgeschlagen: Auf persönliche Einladung von Kommodore Oberstleutnant Thomas Schneider, Kommandeur der fliegenden Gruppe TaktLwG 33,  besuchte eine Abordnung der Garde am Dienstag, 01.12.2015 den Fliegerhorst Büchel in der Eifel.

Nach einem herzlichen Empfang und der Verteilung der Gästeausweise auf dem Luftwaffenstützpunkt begaben sich die Gardisten zum Mittagessen ins Casino des Stützpunktes. Gut gestärkt konnten wir uns einen ersten Eindruck bei der Flugsicherung, im Radar-Kontrollraum und dem Kontrollturm machen, wo die modernste Technik Ihren Einsatz zeigte. Anschließend begrüßte uns dann OTL Thomas Schneider, der dann die weitere Führung übernahm.

Die Hangars und die Werft der Tornados waren die weiteren Stationen bevor wir uns an der Roll- und Startbahn postierten und einige Starts der Tornados live erlebten. Es war schon sehr beeindruckend, welchen Schub die Triebwerke der Tornados entwickeln nachdem der Nachbrenner gezündet wurde und die Jets über die Startpiste donnerten.

Da das Wetter sich leider von seiner besten Eifelseite (Nieselregen und Nebel) zeigte, zog es uns nach einer Stunde auf dem Flugfeld in die Unterkunft der fliegenden Gruppe. Dort ließen wir den Tag bei einem wärmenden Kaffee und einer angenehmen Diskussion zum Thema Bundeswehr und Gesellschaft ausklingen.



Historie:

Das Taktische Luftwaffengeschwader 33 (TaktLwG 33), bis 30. September 2013 Jagdbombergeschwader 33 (JaboG 33), ist ein fliegender Kampfverband der deutschen Luftwaffe, der mit dem Waffensystem Panavia Tornado IDS ausgerüstet ist. Das Geschwader ist auf dem Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz stationiert. Der Fliegerhorst ist Stationierungsstandort für US-amerikanische Atombomben vom Typ B61.

Der Flugplatz Büchel wurde 1954/1955 durch die französischen Streitkräfte angelegt, die zu dieser Zeit Besatzungsmacht in diesem Bereich waren. Kurz nach seiner Fertigstellung wurde der Flugplatz an das Bundesvermögensamt und am 13. August 1955 an die Bundeswehrverwaltung übergeben. Die ersten 250 deutschen Soldaten rückten am 15. August 1955 in den Standort Büchel ein.

Waffenschule der Luftwaffe 30 (1956–1958)

Am 13. November 1956 wurde die Waffenschule der Luftwaffe 30 als erster fliegender Verband der neuen Luftwaffe in Fürstenfeldbruck aufgestellt und ab Oktober 1957 nach Büchel verlegt. Der erste Kommodore war Major Walter Krupinski.

Erster Flugzeugtyp war die amerikanische Republic F-84F Thunderstreak, von denen die Waffenschule 30 bei ihrer Indienststellung 75 Exemplare erhielt. Ende Oktober befanden sich auf dem Flugplatz Büchel 72 F-84F, drei Lockheed T-33A und zwei North American T-6 Texan. Hauptaufgabe der Waffenschule 30 war die Ausbildung des Personals für die neu aufzustellenden Jagdbombergeschwader der Luftwaffe. Zusätzlich zu den Flugzeugführern wurde das technische Personal in diesem Verband ausgebildet.

Am 30. Juni 1958 endete die Ära der Waffenschule 30; das Jagdbombergeschwader 33 wurde in Büchel aufgestellt und im Dezember 1958 offiziell der NATO unterstellt.

Jagdbombergeschwader 33 (1958–2013)

Am 23. März 1959 hatten die Piloten des JaboG 33 bereits die 10.000ste Flugstunde absolviert. Ebenfalls im Jahr 1959 verlegte das Geschwader erstmals ins Ausland – fast das gesamte Geschwader flog im Mai 1959 für fast vier Wochen nach Bandirma (Türkei). Ende September 1959 waren die Ausbauarbeiten an der Startbahn in Büchel soweit abgeschlossen, dass der volle Flugbetrieb möglich wurde. Am 3. Juni 1960 veranstaltete die Luftwaffe in Büchel einen Großflugtag, der bei der Bevölkerung großen Anklang fand. An diesem Tag präsentierten sich auch die amerikanischen und italienischen Streitkräfte auf dem Fliegerhorst. Ende des Jahres 1960 verlegte das JaboG 33 zum ersten Mal nach Decimomannu (Sardinien/Italien). Die Auslandskommandos nach „Deci“ finden seit dieser Zeit regelmäßig statt.

In Cochem-Brauheck entstanden 1961 die Truppenunterkünfte des JaboG 33. Dazu wurde dieser Stadtteil von Cochem neu errichtet.

Ab August 1962 erfolgte die Umrüstung des Geschwaders auf die Lockheed F-104G Starfighter.

1982 erreichte das Geschwader 200.000 Starfighter-Flugstunden und somit die bis dahin weltweit meisten Flugstunden auf diesem Muster. Insgesamt wurden bis zur Außerdienststellung am 30. Mai 1985 rund 231.900 Flugstunden auf der F-104G geflogen.

1985 wurde auf den Flugzeugtyp Panavia Tornado IDS umgerüstet. Die 100.000ste Tornado-Flugstunde wurde am 3. September 1999 erflogen.

Die KFZ- und die Nachschubstaffel wurden zum 1. April 2013 zusammengelegt und bilden seitdem die Nachschub- und Transportstaffel. Das JaboG 33 war bis zu diesem Zeitpunkt das letzte Geschwader der Luftwaffe, das diese noch in getrennter Form hatte. Die Sicherungsstaffel wurde diesbezüglich auch neu gegliedert in die erste und zweite Sicherungsstaffel „S“.

Taktisches Luftwaffengeschwader 33 (seit 1. Oktober 2013)

Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr wurde zum 1. Oktober 2013 das Jagdbombergeschwader 33 (JaboG 33) in Taktisches Luftwaffengeschwader 33 (TaktLwG 33) umbenannt.


 Der Panavia Tornado IDS:

Der Tornado IDS (Interdiction Strike; deutsch: Abriegelung/Angriff) ist die Grundversion des Tornados als Jagdbomber und für die Aufklärungsversion Recce, im Unterschied zu den beiden anderen Programmpartnern, hat die Bundeswehr keine eigenen Baureihen-Bezeichnungen eingeführt.

Fest installierte interne Bordkanone

Als einzige festinstallierte Bewaffnung verfügt der Tornado über eine (ECR und GR.1A/4A), eine (ADV und GR.4) oder zwei (IDS und GR.1(B)) 27-mm-Revolver-Maschinenkanone Mauser BK-27. Die Maschinenkanone des Tornado verfügt über eine umschaltbare Kadenz von 1000 oder 1700 Schuss pro Minute und wird gegen Luft- und Bodenziele eingesetzt. Pro Kanone können 180 Schuss gegurteter Munition unterschiedlicher Wirkungsweise mitgeführt werden.

Bewaffnung an Aufhängepunkten

Die Standard-Grundbeladung eines als Jagdbomber eingesetzten Tornados umfasst unter den Tragflächen zwei Zusatztanks auf der Innenstation und es werden maximal zwei Luft-Luft-Raketen zum Selbstschutz auf Startgeräten am inneren Träger montiert. Einige Außenlasten können nur an den Unterrumpfstationen angebaut werden. Für den Einsatz als Abfangjäger führt der Tornado ADV maximal acht Luft-Luft-Lenkflugkörper mit.

Besatzung

Zur Besatzung gehören zwei Personen: Hinter dem Piloten sitzt ein Waffensystemoffizier, der sowohl für die Navigation zuständig ist als auch für die Bedienung der beiden Bordkanonen.

Technische Daten

Kenngröße Tornado IDS / RECCE / ECR / GR.4 Tornado ADV
Länge 16,72 m 18,68 m
Spannweite
  • 8,60 m (67° gepfeilt)
  • 13,91 m (25° gepfeilt)
  • 8,58 m (68° gepfeilt)
  • 13,91 m (25° gepfeilt)
Höhe 5,95 m 5,95 m
Flügelfläche 26,60 m² 26,60 m²
Flügelstreckung
  • 2,78 (67° gepfeilt)
  • 7,27 (25° gepfeilt)
  • 2,77 (68° gepfeilt)
  • 7,27 (25° gepfeilt)
Tragflächenbelastung
  • minimal (Leergewicht): 530 kg/m²
  • nominal (normales Startgewicht): 767 kg/m²
  • maximal (maximales Startgewicht): 1.023 kg/m² 1)
  • minimal (Leergewicht): 545 kg/m²
  • nominal (normales Startgewicht): 819 kg/m²
  • maximal (maximales Startgewicht): 1.052 kg/m²
Leergewicht 14.092 kg 14.501 kg
maximales Startgewicht
  • IDS / RECCE: 28.500 kg
  • GR.4: 27.216 kg
27.987 kg
interne Tankkapazität
  • IDS / RECCE: 4.800 kg
  • GR.4: 5.300 kg
6.030 kg
Höchstgeschwindigkeit
  • 2.337 km/h (Mach 2,2) auf über 10.975 m
  • 1.480 km/h (Mach 1,2) auf Meereshöhe
  • 2.414 km/h (Mach 2,27) auf über 10.975 m
  • 1.480 km/h (Mach 1,2) auf Meereshöhe
Steigrate 165 m/s 203 m/s
Dienstgipfelhöhe 15.240 m 17.070 m
Triebwerke zwei Turbofans Turbo-Union RB199-34R Mk.103 (ECR: Mk.105) zwei Turbofans Turbo-Union RB199-34R Mk.104
Schubkraft (pro Triebwerk)
  • 40,5 kN (ECR: 42,5 kN) (ohne Nachbrenner)
  • 71,3 kN (ECR: 74,3 kN)(mit Nachbrenner)
  • 40,5 kN (ohne Nachbrenner)
  • 73,0 kN (mit Nachbrenner)
Schub-Gewicht-Verhältnis
  • maximal (Leergewicht): 1,09
  • nominal (normales Startgewicht): 0,75
  • minimal (maximales Startgewicht): 0,561)
  • maximal (Leergewicht): 1,16
  • nominal (normales Startgewicht): 0,78
  • minimal (maximales Startgewicht): 0,60

Quelle: Wikipedia