Frühlingsgefühle beim Zoch
Von Bärbel Voogt-Müller
Tausende hatten am Sonntag viel Spaß beim Umzug durch die Straßen des Stadtteils. Vor allem die Fußgruppen hatten gute Ideen.
Baumberg. Ein Hauch von Vorfrühling hing schon über Baumberg, als sich kurz nach 11.11 Uhr der närrische Lindwurm in Bewegung setzte. Den Namen Lindwurm haben sich die „Boomberger“ verdient. 48 Zugnummern war der traditionelle Veedelszoch stark. Und er wird immer besser. Einige Wagen machen am Montag beim Monheimer Rosenmontagszug mit, andere hat man am Sonntag in Langenfeld beim Rosensamstagszug gesehen. Aber, wen stört das? So haben sich die Mühen der Wagenbauer wenigstens gelohnt.
„Ob im Hellen oder Dunklen – wir Boomberger schunkeln“ so das Motto des Veedelszochs. Schon lange vor dem Start des Zuges war Baumberg auf den Beinen. Zelte waren aufgebaut worden. Tische und Bänke – alles lud ein, es für die Narren am Wegesrand wirtlich zu machen. Das ist das Schöne am Veedelszoch: Es geht entspannt zu. Startschuss 11.11 Uhr oder 11.15 Uhr, das ist egal. Die Garde Kin Wiever machte den Anfang inmitten der Herren. Margitta Schneider, eine Ausnahmefigur. „Ich sorge für die Verpflegung, das wird hier noch den Frauen überlassen“, sagte sie.
Wärmende Kostüme sind der Hit beim Karnevalszug
Bunte Fußgruppen begeisterten die Jecken am Straßenrand, die sich ebenfalls viel Mühe bei der eigenen Kostümierung gegeben hatten. Der Hit: Tierkostüme, die mollig wärmten, und Mönche, unter deren Kutten man wärmende Lagen tragen konnte. Blumen als Hüte stimmten schon den Frühling ein.
Ein Highlight: Die Pipeline, die Kölsch und Alt gemixt auf dem Wagen vom Freundeskreis Boomberger Jecke zeigte. Die Messdiener Gemeinschaft hatte sich als Legomännchen verkleidet, die Kinder der Winrich-von-Kniprode-Schule trugen Koboldkostüme. Schwer im Einsatz seit Tagen war auch der Garather Spielmannszuch. Erst beim Rathaussturm, dann an der Doll Eck, am Sonntag in Baumberg, dann zum Kinderzug und am Montag beim Rosenmontagszug.
Elke Krista hat noch keinen Veedelszoch in Boomberg versäumt. „Unsere Nachbarn machen mit. Die Ahl Prummeköpp sind als Schnecken verkleidet. Die machen sich viel Mühe und zahlen auch viel Geld, um die Kostümierung so auf die Reihe zu bekommen“, sagte sie. Tatsächlich, es gab viele schillernde Fußgruppen. Aus Luftfolie und Pappe haben sich die Ahl Prummeköpp Schneckenhäuschen auf die Schultern gesetzt.
„Das schunkelnde Bürgerhaus braucht dringend neue Stühle“
Bürgermeister Daniel Zimmermann stapfte wacker als Bauarbeiter im Blaumann mit im Veedelszug. „Wir arbeiten noch immer an der rollenden Stadthalle,“ sagte er. Das Bauwerk ist beim Rosenmontagszug zu sehen.
Baumberger Lokalkolorit begeistert die Narren am Rande: „Das schunkelnde Bürgerhaus braucht dringend neue Stühle“, stand auf einem Wagen.
„Schade, schon vorbei“, sagt Henriette Schad nach einer guten Stunde. „Was sich die Leute hier für eine Mühe machen, das muss man einfach anerkennen.“
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