2018/02 – Ein Stückchen Monheimer Karnevalskultur (WP)

Ein Stückchen Monheimer Karnevalskultur Und zwar ein wichtiges – Feiern am Doll Eck hat Tradition – und diese Tradition lebt dank einer speziellen Moderatorin Monheim am Rhein. Es ist der Treffpunkt […]

Ein Stückchen Monheimer Karnevalskultur

Und zwar ein wichtiges – Feiern am Doll Eck hat Tradition – und diese Tradition lebt dank einer speziellen Moderatorin

Monheim am Rhein. Es ist der Treffpunkt der Monheimer Jeckenwelt: das Doll Eck. Hier fällt am 8. Februar der Startschuss für das närrische Treiben in der intensivsten Phase der Session.

Das Besondere am Doll Eck und seinem Programm an Altweiber ist nach wie vor der Do It Yourself-Charakter. »Das Doll Eck ist eine Erfindung der an ebendieser Ecke beheimateten Einzelhändler, die 1973 zum ersten Mal dafür sorgten, dass hier in Monheim an Altweiber etwas geboten wird. Die Händler kümmerten sich gemeinschaftlich um die Kultur. Und sie verstanden, dass die Menschen feiern wollen – man muss eben nur mit ihnen in Kontakt treten.
Damals gab es noch die lange Theke – das war eine Schau«, geht Martina Pophal, die die Veranstaltung zum mittlerweile achten Mal moderieren wird, der langen Historie der einzigartigen Monheimer Institution auf den Grund.

Ein echter Vulkan

Als Doll-Eck-Moderatorin ist die Monheimerin, die schon ungeschminkt ein echter Vulkan ist, nicht mehr aus der heimischen Jecken-Szene wegzudenken. »Es ist einfach ein Stückchen Kultur. Das Geld, das reinkommt, fließt in die nächsten Veranstaltungen«, so Pophal.
Das bestätigt auch Marc Schönberger von Klangweiten e.V., die jeder Monheimer als Veranstalter von MEGA Altstadt Live oder den Saitenklängen kennt. Der Verein kümmert sich am Doll Eck um Bühne und Bierwagen. : »Als Martina auf uns zugekommen ist, war ganz klar, dass wir mitmachen wollten. Die Veranstaltung ist absolut einzigartig und das Programm genial«, sagt er. Dabei kann es auch schon mal zu unvorhergesehenen Kapriolen kommen. Martina Pophal: »Vor zwei Jahren hatten wir ein tolles Programm, aber leider furchtbares Wetter. Das ist es natürlich gerade für eine Veranstaltung, die mit mehr Herzblut als Geld auf die Beine gestellt wird, schwierig. Daher kann ich auch unsere Gäste nur bitten: »Trinkt am Doll Eck Monheimer Helles und Dunkles aus der Biermanufactur, anstatt euer Bier selbst mitzubringen. Denn da sist unsere einzige Einnahmequelle.« Und damit stemmt man ein beachtliches Programm. Marc Schönberger: »Natürlich hat das auch mit vielen guten Kontakten und Freundschaften zu tun, die wir über die Jahre knüpfen konnten.«

Die Eroberung

Traditionell trifft man sich Altweiber an der Raiffeisenbank, wo sich die Garden ab 7.30 Uhr aufstellen, um den Rathaussturm einzuläuten. Pophal: »Seit die Peto regiert, ist es richtig schwer geworden, das Rathaus zu erobern. Drinnen ist Programm. Um 11.11 Uhr sind die Garden und das Prinzenpaar dann bei uns vor Ort. Die beste Verkleidung wird wieder ausgezeichnet. und wir vergeben den Blutwooosch Orden. Auf der Bühne gibt‘s ein tolles Programm und wir feiern, was das Zeug hält.«
Fragt man Martina Pophal, woher ihre jecke Gesinnung stammt, muss sie nicht lange überlegen:
»Weil ich neben ‚Paniker‘ Emil Drösser gewohnt habe und nicht unsichtbar bin.« Als Mutter ist sie natürlich auch Feuer und Flamme für die Aktion »Nix zu suffe für Kids«. »Darin unterstützen wir die Stadt aus voller Überzeugung«, sagt sie.

Das Programm

Das Programm am Doll Eck ist wieder einmal hochkarätig:

Für musikalische Feierstimmung sorgen der Garather Fanfarencorps, Die Piwipper, die Black Boys – Gänseliesel und Spielmann werden das Gänseliesellied anstimmen. Tanz-Akrobatik gibt es mit der Prinzengarde, den Altstadtfunken, den Mona Lisen sowie Kin Wiever und Marienburggarde.
Auch Prinz Guido I und Prinzessin Petra haben sich samt Gefolge angekündigt.

Kreative Verkleidungen werden im Rahmen einer Kostümprämierung belohnt.

Martina Pophal ist auch von schlechtem Wetter nicht zu stoppen. [Archivfoto: Seibel]

http://www.wochenpost.de/kreis-mettmann/monheim-am-rhein/artikel/ein-stueckchen-monheimer-karnevalskultur-6162/